Die Zeit verging schnell, und schon längst war Nikolaus, und seitdem hatte ich viele Reisen durch die Vergangenheit. Meine neue Wasserkraft hatte ich auch inzwischen im Griff, und ich finde sie echt cool. Außerdem geht sie nicht nur bei Wasser, sondern bei jeder Flüssigkeit, und das ist eine echt große Hilfe im Zaubertränke-Unterricht.
Ich habe auch eine große Nachricht an euch: Ich weiß ganz genau, was es mit den Zeichen und den Elementen vorhat, die auf den Uhren (und auf der Rückseite der Schlüssel) drauf waren. Ihr wisst noch: ignis, aqua, aer, plantae. Das Einzige, was wir machen müssen, ist, die Zauber zusammenzubringen.
Ah, und bevor ich’s vergesse: Ich habe auch mal wieder die Zeitstehler gesehen. Keine Ahnung, was mit denen los war, aber als wir in Italien im 16. Jahrhundert waren und sahen, wie Frankreich, Spanien und Italien sich bekämpften, wollten die komischen Zeitstehler mich mit einem Laser für Katzen locken, wo ich dachte:
„Ich weiß, ich bin in einem Katzenkörper, bin aber immerhin ein Mensch!“
Egal, in fünf Minuten war ich schon weg und habe mir natürlich noch die Zauberringe geschnappt. Ich hatte schon 5 von 10 möglichen Zeitreisen gemacht, und ich hatte 6 Objekte: den Kessel, die Schlüssel, die Uhren, die Zauberringe, einen Diamanten aus Indien von 1919 und eine Teekanne aus England von 1642. Und auf allen waren diese nervigen Zeichen, und ich brauche noch 2 der mächtigsten Zauberobjekte, die ich noch unbedingt finden muss!
Ich weiß, man sollte eigentlich nicht vom Unterricht schwänzen, aber heute war es notwendig! Zu meiner Verteidigung war ich trotzdem in der Schule und habe gelernt – halt aber nicht für den Unterricht. Val war heute krank, sodass ich alles selbst machen musste.
Ich habe mich in die Bibliothek geschlichen und das Buch rausgeholt, denn ich wollte es fragen, wie ich jetzt vorgehen soll. Doch es war keine sehr große Hilfe. Es schrieb nur:
„Die 2 Objekte warten schon auf dich, und bald musst du nicht mehr so viel reisen. Du musst nur alles zusammenbringen und herausbekommen, wie du sein willst.“
Ich will ja nur sagen, dass das zwar weise Wörter sind, aber so schlau bin ich auch nicht, und ich kann nicht verstehen, was es damit meint. Ich brauchte unbedingt Val, deswegen entschied ich mich, sie nach der Schule zu besuchen. Aber davor musste ich noch drei anstrengende Stunden in der Schule verbringen.
Auf dem Weg zum Flugunterricht traf ich wieder Paul aus der 6. Klasse. Er war so extrem süß! Sogar süßer als letztes Mal. Doch dann sah ich etwas sehr, sehr Schlimmes!
Ich glaube, ich habe es euch noch nicht erzählt, aber es gibt eine Neue in meiner Klasse. Sie heißt Scarlett Coco, und ihre Eltern sind stinkreich. Sie kommt aus Frankreich und denkt, sie ist die Beste. Aber eins muss ich schon zugeben: Dieses Mädchen hat Style!
Das einzige Problem ist, dass sie mich wirklich gar nicht mag – und ich sie auch nicht. Sie lacht jeden aus, der nicht mindestens 80-Euro-Klamotten trägt, was oft bei mir oder Val der Fall ist, denn wir nähen unsere Klamotten oft selbst (oder meine Mama näht sie für mich), weil wir finden, dass wir irgendwann auf einer Bühne mit 10.000 Zuschauern als Models auftreten werden.
Also, auf jeden Fall zurück zum Thema, denn jetzt erzähle ich euch, was ich Schlimmes gesehen habe: Scarlett kam zu Paul und machte einen *SCHULTER-TOUCHER! (Das bedeutet, dass ein Mädchen einen Jungen auf der Schulter anfasst.) Mädchen machen das oft, wenn sie in jemanden verliebt sind oder zusammen sind. Das bedeutet so viel wie: „Ich liebe dich“ oder „Hi Babe“.
Ich weiß, sowas ist total kitschig und extrem schräg, aber das Schlimme kommt noch: Paul hat darauf auch noch mit einer UMARMUNG geantwortet! Ich konnte es nicht fassen – mein CRUSH umarmte diese reiche Zicke!!!!!!
In dem Moment wollte ich sofort abhauen, doch obwohl ich schon fast aus der Schule raus war, erinnerte ich mich daran, dass ich noch zum Unterricht gehen musste.
Nach dem Unterricht rannte ich zu Val, so schnell ich konnte, und ich hatte ihr eine Menge zu erzählen. Doch als ich an der Tür klingelte, kam Vals Vater raus und sagte, dass sie mit ihrer Mutter beim Arzt war. Das war für mich eine richtig blöde Nachricht, denn ich brauchte sie gerade sehr dringend.
Doch als ich zu Hause war, war ich sofort glücklich, denn meine Familie und ich schmückten unser Haus richtig weihnachtlich, und meine Mama gab mir sogar eine große Tasse Kakao in einer süßen Roter-Panda-Tasse.
Aber dann erinnerte ich mich an etwas. In meinem Kopf reiste ich irgendwie durch die Zeit zurück und sah Scarletts Gesicht. Dann reiste ich weiter zurück und sah Sophies Gesicht. Sie sahen exakt gleich aus – genauso wie Scarletts Freundin und Laura … und was nicht zu fassen war: Paul und Matteo!
Ein Schulter-Toucher ist eine kleine, unauffällige Berührung, die oft bedeutet:
„Hey, ich mag dich.“
Er wird häufig mit einem Lächeln, Lachen oder Blickkontakt kombiniert.
Ganz wichtig ist, dass er auch nur freundschaftlich gemeint sein kann und nichts Ernstes bedeuten muss.