Der Brief

Kapitel 2 – Der Brief

Der Brief von der BEST-Magic ist da!

„Was, jetzt schon?“, sagte Mama überrascht.
„Ja!“, rief ich zurück.
„Na dann, lies mal vor, was du alles brauchst“, sagte Papa.

Liebe Familie Lightstar,

dies ist der Brief, der euch mitteilt, was euer Kind für das erste Schuljahr an der BEST-Magic benötigt.
Neben Disziplin braucht es Folgendes:

• Einen Kessel (30–40 cm groß)

• Das Buch „Johann Zaubertränke“, Band 1

• Einen Besen, mindestens 30 km/h schnell

• Einen Zauberstab

• Einen Zaubermantel

• Eine Katze oder ein Chamäleon

Alle anderen Schulbücher warten bereits in der Schule.
Bitte bringen Sie zusätzlich 20 € für die Schulbuchgebühr mit.
Alle genannten Gegenstände erhalten Sie im Magic Street Land.

Die Direktorin der BEST-Magic
Patricia Sleeping

„Morgen gehen wir einkaufen“, sagte Mama.
„Jaaa!“, sagte ich begeistert.

Bevor ich einschlief, entschied ich mich noch, welches Tier ich nehmen will:
ein … Trommelwirbel … Chamäleon!

Heute habe ich meinen Rekord gebrochen: Ich bin um 6:34 Uhr aufgewacht!
Normalerweise wache ich am Wochenende um 9:55 Uhr auf – und an Schultagen sogar später!

Um 7:00 Uhr hatte ich keine Geduld mehr und beschloss, meine Eltern aufzuwecken.
Aber das mache ich nie wieder, denn Mama ist echt ein Monster, wenn sie zu wenig Schlaf hatte!

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Magic Street Land – heute war es dort richtig voll.

Zuerst gingen wir zum Mantelgeschäft. Dann zu Lili – sie verkauft Zauberstäbe.
Lilis Tochter ist eine gute Freundin von mir, aber sie hat keine magischen Kräfte und war nicht in meiner Grundschule.

Eigentlich wollten wir direkt danach einen Kessel kaufen, aber es gab eine riesige Schlange. Also entschieden wir, das zum Schluss zu machen.

Als Nächstes kaufte ich mein Chamäleon – sie war sooo süß!
Ich nannte sie Alina, wie meine beste Freundin.

Dann bekam ich einen Besen, der 50 km/h fliegen kann!

Im Buchladen war zum Glück niemand, also holten wir schnell das Zaubertränke-Buch, bezahlten und gingen weiter.

Aber dann – beim Kesselladen – war der ganze Laden leer. Kein einziger Kessel mehr!
Wir fragten den Geschäftsführer, ob das wirklich sein kann.
Er sagte: „Leider ausverkauft. Wir können aber einen bestellen.“
Also bestellten wir einen. Er sollte übermorgen kommen.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und fühlte … etwas Merkwürdiges.
Mir war plötzlich kalt, aber dann wurde alles wieder normal.
Ich ging zu meinem Chamäleon Alina – sie war schon wach und sah noch süßer aus als gestern.

Ich ging in die Küche. Ich hatte Hunger.
Aber komisch: Mama und Papa waren noch nicht wach. Und es war schon 9:58 Uhr!

Ich schaute in ihr Schlafzimmer – leer!
Aber auf dem Bett lag ein Zettel:

Liebe Kate,

der Kesselverkäufer hat angerufen. Er meinte, dein Kessel ist schon da – also haben wir ihn gleich abgeholt.
Keine Sorge! Wir sind um 12:00 Uhr wieder zurück.
Im Kühlschrank habe ich dir ein paar Sandwiches gemacht – mit ganz viel Liebe 💖

Mama und Papa

Ich stürmte sofort zum Kühlschrank: 10 Sorten Sandwiches!
Ich aß sie alle. Und gerade als ich fertig war, kamen Mama und Papa zurück.

Sie zeigten mir meinen neuen Kessel – ich sollte gut auf ihn aufpassen.
Er war 30 Kilo schwer – und auf der Treppe fühlte er sich sogar wie 50 an.

Ich stellte ihn neben mein Bett.
In einer Woche beginnt die Schule – ich freute mich so!

Aber ... Alina (meine Freundin) hatte noch nicht geantwortet. Oder hat sie etwa schon geschrieben, und ich hab’s nicht mitbekommen?

Ich ging runter, machte den Fernseher an und spielte ein bisschen Minecraft (psst, mein Lieblingsspiel!).
Als meine Spielzeit vorbei war, ging ich in mein Zimmer und las das Buch:

„Johann Zaubertränke, Band 2“

Komischerweise war das Buch richtig spannend!
Die Bilder bewegten sich, und auch die Schrift. Aber ich konnte trotzdem alles lesen, obwohl sie sich dauernd veränderte.

Mein Lieblingsrezept war der Einschlaf-Zaubertrank:

• Krötenschleim

• Einhornpisse (bäh)

• Baumkräuterquarz

• Linsenläuse

• Springende Pflaume

• Alles in einen Kessel mit Zauber-Wodka

• Leise sagen: „Dormiens potion“

• Kalt reinpusten

• Zauberstab von links nach rechts bewegen

• Laut sagen: „Somnus“

Ich habe ihn an meinem Hund ausprobiert.
(Ja, stimmt, ich habe vergessen zu sagen, dass ich einen Hund habe – er heißt Mikko und ist ein Jack-Russell-Terrier.)

Mikko schlief nach dem Trank 3 Stunden – und danach hatte er SO VIEL Energie, dass ich nicht schlafen konnte!
Mama und Papa schliefen aber seelenruhig weiter.

Erst gegen Mitternacht wurde Mikko ruhiger.
Als ich morgens aufwachte, war ich sooo müde!

Aber etwas Gutes passierte dann doch: Es klingelte an der Tür.
Die Post war da – mit einem Brief von Alina!

Kate,

du bist die Beste, aber ich muss mich von dir verabschieden.
Wir können uns nie wieder sehen. Und auch nicht mehr schreiben.
Wir ziehen morgen um, und ich hatte kaum Zeit für diesen Brief.
Aber ich möchte, dass du weißt: Dein Brief war wundervoll.
Er hat mich an die alten Zeiten erinnert.

Ich hatte leider keine Zeit, etwas Besonderes zu basteln – aber ich habe dir ein Stück selbstgemachte Schokolade mit deinem Namen geschickt. Ich hoffe, das ist okay.

Deine Alina. Ich werde jede Minute an dich denken.

Oh nein. Jetzt bin ich wirklich traurig.
In drei Tagen beginnt mein größter Traum – aber meine BFF werde ich nie wieder sehen.

Moment – stimmt! In drei Tagen fängt die Schule an!
Ich schaue besser im Zauber-Internet nach, wie man einen Zauberkessel benutzt.

Ich packte auch gleich die Kate-Lightstar-Vollmilchschokolade aus – sooo lecker!

Ich fand im Internet viele Infos über Kessel, aber …
alles, was ich ausprobierte, ging schief!

Dann fühlte ich an einer Stelle des Kessels ein paar komische Zeichen – sie fühlten sich seltsam an.

Ich schaute genau hin … aber da war nichts!

Ich tastete nochmal. Ich wusste, da war etwas.
Aber man konnte es nicht sehen.

Ich rief Mama. Sie kam in mein Zimmer, tastete auch – aber sie fühlte gar nichts.

„Wenn du möchtest, fragen wir morgen nochmal beim Verkäufer nach“, schlug sie vor.

Am nächsten Morgen gingen wir dorthin.

Ich erklärte dem Verkäufer, was ich gespürt hatte.
Er sagte nur: „So etwas ist nicht möglich.“
Als ich den Satz beenden wollte, rief er: „Verlassen Sie sofort den Laden!“

Besprechung beendet.

Auf dem Heimweg meinte Mama, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war.
Aber meine Fragen blieben:

• Habe nur ich diese Zeichen gespürt?

• Warum konnte man sie nicht sehen?

• Was bedeuten sie?

Mama munterte mich auf – mit einem großen, extra schokoladigen Schokoeis 🍫✨